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BuCon 2018

Kleiner Bericht zum BuCon (Buchmesse-Convent) 2018

 

Bereits am Abend zuvor bereite ich alles vor, um möglichst reichlich Schlaf zu ergattern, der in den Nächten zuvor auch schon recht rar ausgefallen war. Trotzdem erscheint mir als notorischer Vielschläferin das Aufstehen um 5.40 Uhr recht hart.

Aufstehen, ins Bad wanken, möglichst leise anziehen, vorbereitetes Essen aus dem Kühlschrank klauben und im Polo verstauen, in dessen Kofferraum sich Buchpakete und –kisten drängeln. Auch die Rücksitze sind mit Mitnahmekram besetzt. Navi einstellen, ausparken, Garage schließen - auf geht´s im Dunkeln Richtung Frankfurt!

Die Straßen sind zum Glück frei, obwohl sich eine Baustelle an die nächste reiht und gefühlt die Hälfte der knapp 200 km langen Strecke Tempo achtzig angesagt ist.

Navi sei Dank finde ich das Bürgerhaus Dreieich-Sprendlingen auf Anhieb und tue mich nur etwas schwer damit, mich für einen Parkplatz zu entscheiden. Mein mitgebrachter Rollwagen macht mir die Entscheidung leichter, mein Fahrzeug direkt auf dem dafür vorgesehenen Stellplatz zu lassen. Mittlerweile ist es viertel nach acht und meine Kollegin Anja Buchmann ist bereits fleißig dabei, unseren Tisch aufzubauen. Nach kurzer Ratlosigkeit des BuCon-Mitarbeiters, der mich erst nicht auf der Teilnehmerliste findet (weil er nicht unter „Phantastik-Autorinnen“ schaut), bekomme ich zwei grüne Ausstellerbändchen ausgehändigt (eins für die später kommende Bettina Auer) und begrüße Anja, die die letzte Nacht im Zug verbracht hat. Gemeinsam laden wir die Bücherkisten auf den superpraktischen Wagen und rollen sie bis zum einzigen Hindernis – einer kurzen Treppe, wo wir kurzerhand alles abladen und bis zum Stand tragen. Aufbau, Sortieren, Gewinnspiel vorbereiten – und die restlichen paar Minuten auf die Gäste warten, die um zehn bereits an der Kasse Schlange stehen. 

Der Raum füllt sich rasch, wird laut und chaotisch. Viele verkleidete Phantastik-Fans ziehen die Blicke auf sich. Es sind coole Gestalten dabei, die mittelalterliche Kostüme oder Masken tragen, geschminkt sind, im Nietenkostüm auftauchen oder lässig einen überdimensionalen Hammer auf der Schulter balancieren. Ich komme mir viel zu „normal“ vor, obwohl ich zumindest ein fantastisches T-Shirt trage – Werbung für mein Buch.

 

Unser Stand wirkt trotz fehlendem Rollup-Banner allein durch die Vielfalt an Büchern und Goodies beeindruckend. Dennoch bleiben nur wenige Menschen stehen, interessieren sich, blättern, erkundigen sich oder stecken Lesezeichen ein. Ein etwas beleibterer Anzugträger schleicht immer wieder an den Schalen mit Süßigkeiten vorbei und bedient sich verschämt ... 

Unser Stand wirkt trotz fehlendem Rollup-Banner allein durch die Vielfalt an Büchern und Goodies beeindruckend. Dennoch bleiben nur wenige Menschen stehen, interessieren sich, blättern, erkundigen sich oder stecken Lesezeichen ein. Ein etwas beleibterer Anzugträger schleicht immer wieder an den Schalen mit Süßigkeiten vorbei und bedient sich verschämt ... 

 

Unser Gewinnspiel, bei dem jede Stunde zwei kleine Umschläge mit Losnummern in den Büchern versteckt werden, die beim Finden einen Gewinn bedeuten, wird kaum angenommen, wir müssen die Leute mit der Nase darauf stoßen. Selbst wenn sie danach suchen, finden sie die Umschläge oft nicht, die Maxi Forteller liebevoll aus Buchseiten gefaltet hat. Immerhin können wir einige Besucher damit überraschen.

Bücher werden kaum verkauft, aber wir haben einige nette Gespräche mit Bloggerinnen, treffen bekannte Gesichter und jede von uns besucht eine Lesung. Die aus der Trilogie „Erellgorh“ von Matthias Teut beeindruckt mich stark und ist proppenvoll.

Anjas eigene Lesung aus ihrer Dystopie, die sehr ungünstig am Ende liegt und parallel zu zwei bekannten Autoren, bleibt leider besucherlos. Schade. Schon vor acht Uhr bauen wir ab, da es alle anderen Standbesitzer um uns herum ebenfalls tun und sind bereits kurze Zeit später auf dem Weg zum Auto.

Ich nehme Anja mit nach Frankfurt zum Fernbahnhof am Flughafen, von wo sie abends den Zug nach Hause nehmen möchte. Leider gebe ich das Ziel nicht vorher ins Navi ein, weil es mir auf der Karte so einfach vorkam. Allerdings müssen wir die Ausschilderung verpasst haben, denn eine ziemliche Irrfahrt durch das riesige Gelände des Frankfurter Flughafens schließt sich an. Endlich erreichen wir das gewünschte Ziel und ich finde – nachdem ich typischerweise erst noch mal in die falsche Richtung auf die Autobahn fahre – den Weg zurück nach Hause, wo ich um viertel nach elf glücklich ankomme.

Nur mein Rücken hat den Messetag nicht gut überstanden, so dass das Aussteigen recht qualvoll wird. Mein fürsorglicher Ehegatte massiert noch etwas, bevor ich ächzend und fertig mit der Welt ins Bett falle.

 

Fazit: Lang, anstrengend, finanziell besser nicht bilanziert, aber trotzdem ein tolles Erlebnis! 

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