2020 ist das Jahr der ausgefallenen (Buch)Events. Noch nie gab es das - und ich hoffe, es wird auch nie wieder so katastrophal. Auf dem Bild habe ich alle Logos der Buchmessen gesammelt, die heuer entweder gar nicht oder "nur" digital stattfinden. Es gab keine Leipziger Buchmesse, keinen Marburg-Con, keine Fabula est (weder im Mai noch im September), der BuCon (Buchmesse-Convent Dreieich) findet am 17.10. online statt, die FBM läuft zwar momentan, aber irgendwie doch nicht richtig und größtenteils auch nur digital, die BuchBerlin sowie die BuchPassion wurden schon im Frühjahr abgesagt und die Buch Wien, bei der es lange Zeit hieß, sie fände statt, ist nun auch gecancelt worden.
Okay, das haut mich nicht mehr aus den Socken, weil ich mittlerweile geübt darin bin, Dinge zu akzeptieren, die früher undenkbar schienen. Ich trage Masken beim Einkaufen und in der Schule, im Kino und beim Bäcker. Ich halte Abstand, verzichte darauf, jemandem die Hand zu geben oder Freunde zu umarmen. Und ich beobachte wie der Rest der Welt besorgt die erneut steigenden Fallzahlen, gerade in den letzten Tagen. Konzerte und Großveranstaltungen fallen aus, ebenso Feste, Hochzeiten und Konfirmationen. Fußballspiele finden ohne Zuschauer auf den Rängen statt, Fernsehshows ohne Gäste oder nur noch mit ganz wenigen. Ich kann jetzt Homeoffice, Homeschooling, anderthalb Meter Abstand, Händewaschen und Desinfizieren.
Dennoch fehlen mir diese Begegnungen mit Lesern, Bloggern und Autoren. Ich vermisse sie und schniefe leise vor mich hin, weil ich so gerne morgen nach Dreieich gefahren wäre. Stattdessen sitze ich vermutlich stundenlang vor dem Rechner und schau mir ein paar Programmpunkte an, gestalte nachmittags um 15:20 eine Live-Lesung über DISCORD und hoffe, mich nicht mit der Technik zu verheddern, Internet zu haben, Ton und vielleicht auch ein paar Zuschauer. Nun ja, immerhin spare ich Spritkosten und muss nicht so früh aufstehen. Alles hat sein Gutes. Aber meine Regale stehen voll mit Prints, Tassen, Leseproben und Goodies, die ich seit Anfang des Jahres horte und nicht loswerde.
Und so hoffe ich auf ein messefreundlicheres Jahr 2021, auf sinkende Fallzahlen, einen Impfstoff, ein "Corona ade" und vielleicht auch wieder einen Sommerurlaub in Ägypten ...
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