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LibeRatisbona in Regensburg

Freitag, 24.2.23

Die Reise nach Regensburg begann dank eines kleinen Baustellen-Staus direkt im Anschluss an meine Arbeit. Zum Glück hatte ich vorsichtshalber alles am Abend zuvor schon ins Auto geladen, sodass ich direkt von Olpe nach Schwelm durch düsen konnte. Dort kam ich pünktlich an, mit genug Reserve, um nach dem Ausstieg auf dem P+R-Parkplatz den Bahnhof zu suchen. Mein Orientierungssinn ist wirklich unterirdisch. 🙈
Mit einem dicken Tauchtrolley voller Bücher, der schätzungsweise über 30 kg wog (und leider nur zwei Rollen besitzt), einem Rollup sowie einem Rucksack mit Laptop & Verpflegung bepackt marschierte ich zum richtigen Gleis und benutzte dazu ausnahmsweise mal die Lifte. Der Einstieg in die Regionalbahn war überraschend barrierefrei und mein überdimensionales Gepäck bekam einen netten Platz im Fahrradbereich. Zumindest stand nicht zu befürchten, dass es jemand (schnell und heimlich) klauen würde, selbst wenn ich mit dem Rücken dazu saß. Umkippen war auch ziemlich ausgeschlossen. In Köln wechselte ich zum ICE, der mich bis Plattling bringen sollte. Er hatte 5-6 Minuten Verspätung. Nicht weiter tragisch, dachte ich.

Das Einsteigen in diesen Zug erwies sich als tückischer - und noch schwieriger wurde es, meinen Bücherschrank durch den Gang zu wuchten - quer, weil er zu breit war. Aber wozu macht frau ständig Krafttraining? Die zahlreichen Mitreisenden (zweite Klasse war ausgebucht) sahen mir interessiert zu - ich kam ja klar. Wenigstens war noch Platz im Gepäckabteil (das leider mitten im Wagon platziert war) und ich hatte zum Glück einen Sitzplatz reserviert. Aus den ursprünglich gut 6 Stunden Fahrt wurden leider dann sechseinhalb, da die anfänglichen 5-6 Minuten sich immer mehr ausdehnten. Den Anschlusszug bis Straubing verpasste ich somit und wartete auf den nächsten, weil es ökonomischer schien, als mich abholen zu lassen. Dafür hatte ich sogar gleich zwei Angebote (Danke Andrea und Sonja!). Aber durch die Verspätung und 10 Minuten früheres Eintreffen der Regionalbahn war die Zeit in der Kälte gar nicht so lang wie befürchtet.

 

Die liebe @Sonja Röhm-Reimann, ebenfalls Messeausstellerin, bei der ich für die Nacht zu Gast sein durfte, erwartete mich trotz der späten Stunde bereits. Nach kurzem Plausch, der bei unserem ersten „Live-Treffen“ einfach sein musste, enterte ich um ca. 0:20 Uhr das sehnlichst erwartete Nachtlager.

 

Samstag, 25.2.

Nach einem leckeren Müsli-Frühstück, mit Marschverpflegung und diesmal zwei großen Bücherkoffern im Auto machten wir uns kurz nach acht auf die Socken. Sonja wollte die Bundesstraße nehmen und ignorierte ihre „Suse“, die ihr bei jeder Gelegenheit riet, doch die A3 zu nehmen. In Regensburg angekommen folgten wir nichtsahnend den Navi-Anweisungen, um dann festzustellen, dass die Stimme uns noch immer auf die Autobahn lotsen wollte. Meine Fahrerin, von den ewigen „A3-Verführungen“ bereits genervt, fing an zu dampfen. Unsere erwartete Ankunftszeit schob sich immer weiter nach hinten. Nach einigen Kehrtwendungen und Irrwegen stellte die Entnervte fest, dass sie versehentlich den falschen Zielort angewählt hatte. Neben mir fand eine kleine Explosion statt. Ich versuchte, deeskalierend zu wirken, zückte mein Handy mit Google Maps und gab das Marineforum ein.  Dieses fand sich glücklicherweise innerhalb der nächsten fünf Minuten, da wir schon ganz nah dran waren.

Trotz dezenter Parkhaus-Phobie meiner Chauffeurin stellten wir das Auto in einem solchen ab und zogen unsere kostbare Fracht den kurzen Fußweg bis zum Ziel. Dort trennten sich um kurz nach neun unsere Wege, da wir verschiedene Stände gebucht hatten.

 

Die Tischfläche bot diesmal reichlich Platz für alle mitgebrachten Bücher, da ich sie luxuriöserweise ganz für mich allein hatte. Leider hatte ich mit dem Aufbau so viel zu tun, dass ich kaum dazu kam, die bekannten Gesichter zu begrüßen, die bei mir vorbeischauten. Immerhin wollte ich pünktlich zum Messebeginn um zehn Uhr fertig sein. Uff, geschafft! 

 

Trotz meines Alleingangs ließ ich es mir nicht nehmen, zwischendurch zumindest ein paar Autorenkolleginnen anzusteuern. Darunter @Elisabeth Marienhagen, meine treuste Testleserin, die wirklich jedes Buch von mir kennt und die meisten davon beim Schreibprozess begleitet hat.

 

Es war eine gut organisierte, ansprechende Veranstaltung mit mäßigem, dafür jedoch interessiertem Besucherstrom. Es blieb genug Zeit für den ausgiebigen Austausch mit Bloggern, Lesern und Autoren. Am liebsten hätte ich mir jeden der liebevoll eingerichteten Stände ganz genau angesehen und mit mehr „neuen“ Gesichtern gesprochen, doch die wenigen, kostbaren Minuten Standabstinenz, die ich mir gegönnt habe, waren hauptsächlich für notwendige Besuche eines gewissen stillen Örtchens reserviert.

Um siebzehn Uhr hieß es dann Standabbau, alles wieder sorgfältig im Koffer verstauen und – da niemand Bekanntes mehr zu sehen war - in Richtung Bahnhof aufbrechen. Bein dem schönem Wetter wollte ich es wagen, trotz kürzlich überstandener Knie-OP zu Fuß zu gehen. Die Entscheidung habe ich nicht bereut, auch wenn ich mich häufiger zwingen musste, mein Tempo zu reduzieren. Genug Zeit hatte ich auf jeden Fall.

 

Diesmal verlief die Bahnfahrt erstaunlich pannenlos, bis auf den etwas nervigen Umstand, anstatt der ursprünglich gebuchten Verbindung (einmal umsteigen) gleich vier verschiedene Züge nutzen zu müssen. Ich fand sogar meinen geliebten blauen Flitzer auf Anhieb wieder und erreichte damit ca. zwanzig vor zwei in der Früh mein trautes Heim.   

Fazit: Trotz der langen An- und Abreise ein schöner Messeauftakt 2023 mit unvergesslichen Erinnerungen. 

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