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LBM 2024

Mittwoch, 20.3.24 /Donnerstag, 21.3.24

 

Während meine Standkolleginnen und -kollegen größtenteils am Mittwochmorgen nach Leipzig reisten, um am Nachmittag unseren kleinen Stand aufzubauen, wartete bei meinem Brotjob noch ein Berg Arbeit auf mich. Liebevoll wurden in der Zeit bereits Bücher arrangiert, Plakate aufgehängt und ein großer Ständer mit Lesezeichen, Postkarten und Leseproben der einzelnen Autoren bestückt. Das Ergebnis sah zumindest auf dem Foto schon mal großartig aus und meine Aufregung stieg am Donnerstag von Stunde zu Stunde, während ich weiterhin wie gewohnt meiner Arbeit nachging. Immer wieder wanderte mein Blick unterdessen zum Handy, um zu erfahren, wie es lief. Am Abend dann ein erstes Foto der „Tages-Verkaufsliste“ – yea, auch mein Name stand vereinzelt dort, selbst wenn ich nicht anwesend war. 

 

Freitag, 22.3.24

Auch an diesem Tag – letzter Schultag vor den Ferien – stand der Vormittag im Zeichen von Arbeit, zwischendurch ein kurzer Zahnarztbesuch, dann noch mal Arbeit, bevor ich recht früh den Heimweg antreten durfte, um dort noch letzte Reisevorbereitungen zu treffen.

Am Nachmittag setzte ich mich voller Vorfreude in meinen silbernen Polo, um nach Hagen zum Bahnhof zu fahren. Beim Ortsausgang stellte ich fest, dass ich meine Jacke vergessen hatte und drehte fluchend um. Nun wurde die Zeit, die ich so großzügig bemessen hatte, doch wieder knapp!

Bei der Ankunft auf dem Parkplatz blieben mir noch ganze 13 Minuten bis Zugabfahrt. Der mickrige Vorrat schwand zusehends bei dem verzweifelten Versuch, dem Kassenautomaten das richtige Ticket zu entlocken. Es brauchte fünf, sechs Anläufe, jedes Mal gefolgt von nervenzerfetzenden Sekunden, bis die vorherige Aktion storniert wurde und die Eingabe erneut gestartet werden konnte. Was machte ich falsch? Aaaargh!

Endlich klappte es – keine Zeit, die Zeit zu checken. Ich raste zum Auto zurück, warf den Zettel auf die Ablage, krallte mir Koffer, Jacke und Rucksack (irgendwie), schleppte alles hinter mir her zum Ausgang und fetzte mit wehenden Plünnen, den Schlüssel ebenfalls noch in der Hand, die gut vierhundert Meter ums Carré bis zum Eingang. Hatte ich mein Auto überhaupt abgeschlossen? Egal, keine Zeit! Keuchend nahm ich schon von Weitem die große Anzeigetafel ins Visier, während mir die noch größere Bahnhofsuhr signalisierte, dass mein Zug in diesem Moment abfahren sollte. Ein zweiter Blick offenbarte mir eine Zugverspätung von sieben Minuten, die mir einen Felsblock von der Seele plumpsen ließ. Danke, liebe Bahn!

Wesentlich entspannter machte ich mich auf den Weg zum Gleis. Dort angekommen warf ich das erste Mal einen Blick auf mein Handy, das 17:31 anzeigte – zwei Minuten vor der offiziellen Abfahrtszeit meines Zuges.

 

Samstag, 23.3.24

 

Die Nacht war trotz des langen Tages und der arbeitsreichen Woche ziemlich schlafarm. Dennoch fiel mir das Aufstehen um Viertel vor sieben leichter als gedacht. Mit frischen Brötchen vom Bäcker und mitgebrachtem Käse gab es ein leckeres Frühstück, ehe wir kurz nach acht im Van saßen, um (in meinem Fall) rückwärts durch ganz Leipzig zur Messe zu kurven. Unterwegs goss es in Strömen, dementsprechend wurden wir bei Ankunft nass, obwohl unser gebuchter Messeparkplatz dicht bei Halle 3 lag. Diese war um kurz vor neun noch wunderschön leer und übersichtlich. Ich saugte die besondere Atmosphäre in mich auf, bewunderte die hübsch gestalteten Stände und bunten Teppiche überall. Am Stand wurden wir von Sarina Grace Scott begrüßt, die mit mir gemeinsam die Frühschicht bestritt. Bis kurz vor zehn vertrieb ich mir die Zeit mit einem Obelix-Foto und dem Besuch einiger Nachbarstände mit bekannten Gesichtern. Es ist erstaunlich, wie viele Autoren man inzwischen zumindest flüchtig kennt und wie herzlich die Begrüßung jedes Mal ist. 

Langsam füllten sich die Gänge und es wurde Zeit, die ersten Besucher an unseren Zauberstand einzuladen.

„Schauen Sie ruhig mal, wir haben hier alles außer Sachbücher und Mangas“, war unser Standardspruch. Tatsächlich beherbergte unsere winzige Enklave, die mit drei Besuchern bereits mehr als ausreichend gefüllt schien, die Genres Thriller, Krimi, Liebesroman, schottische Zeitreisen, Märchenadaptionen, Urban Fantasy, High Fantasy, Science-Fiction, Kinder- und Jugendbuch sowie Lyrik. Nun gut, den Wunsch nach theoretischer Physik und jüdischen Propheten konnten wir dann doch nicht erfüllen. Ansonsten wurden mehr Besucher als gedacht bei uns fündig.  

 

Etliche Blogger gaben sich die Ehre, auch weitere Autoren und meine Hörbuchsprecherin Ina Arnold schauten vorbei. Es war großartig, unglaublich voll und die Schlange an der Toilette wirklich erstaunlich. Mit dem Ausstellerausweis durfte man daran vorbeigehen und das privilegiert ausgeschilderte Örtchen besuchen. Ein großer Vorteil, den ich leider erst später realisiert habe.

Zwischendurch ergab sich die Gelegenheit, die Halle näher zu erkunden – weitere nahm ich noch nicht in Augenschein, da mich unser Stand auch nach Beendigung meines Dienstes dort immer wieder magisch anzog.

 

Um 16 Uhr stand das zweite Highlight des Tages an – eine Signierstunde beim GedankenReich Verlag, gemeinsam mit C.I. Ryze. Wir verstanden uns auf Anhieb, was vielleicht auch daran lag, dass sie mein Drachenbuch gekauft hat. Der vorgerückten Stunde geschuldet hielt sich der Andrang in Grenzen. Dennoch gab es auch hier einige interessante Gespräche. 

Zum Abendessen fuhren wir in ein Restaurant am Rande von Leipzig, wo wir uns mit dem Rest der Autorenpunkt-Autoren verabredet hatten. Es wurde ein lustiger Abend mit gutem Essen und pikant-absurden Themen, die sich halt so ergeben, wenn Thriller-, Fantasy-, Erotik- und Gay-Romance-Autorinnen über ihre Arbeit plaudern. Ich weiß nur nicht, ob wir noch mal wiederkommen dürfen. 

Sonntag, 24.03.24

 

Nach einer kurzen, jedoch besseren Nacht begann mein Tag sportlich mit einer Runde durch den Wald. Diesmal startete ich messemäßig mit einer Einzel-Signierstunde, die genau zu dem Zeitpunkt endete, als sich die Halle füllte und der Andrang größer wurde. Zwischen zwölf und zwei hatte ich Standdienst, verbrachte jedoch auch außerhalb dieser zwei Stunden noch etliche Zeit dort, um Besucher anzulocken. So viel aktive Werbung habe ich bisher noch nie gemacht!

Am Nachmittag stöberte ich in Halle 4 sowie in der Manga-Ecke von Halle 3 und besuchte kurz Halle 1 (ebenfalls Manga und Comic). Endlich sah ich ein wenig mehr von der Buchmessewelt erfasste das gewaltige Ausmaß der Menschenmassen inklusive Cosplayer und bewunderte die imposante Glashalle zwischen den Messehallen.

Kurz vor Messesende versammelten sich zumindest die sieben weiblichen Teilnehmer des Autorenpunkts noch zu einem gemeinsamen Foto und machten sich nach dem offiziellen Schlusswort an den Abbau. Rasch waren alle Bücher in Kisten und Kartons verstaut, wir verabschiedeten uns herzlich und fuhren zurück in unser Domizil. Auf dem Weg hielten wir an einer winzigen Pizzeria, bestellten dort unglaublich leckeres Essen, um es in der Wohnung zu genießen.

 

Der Abend wurde nicht allzu lang, da auch dieser Tag uns alles abverlangt hatte. 

Montag, 25.03.24

Auch diese Nacht endete leider viel zu früh, doch mein Zug fuhr um 7:42 Uhr und ich wollte unbedingt rechtzeitig bei der S-Bahn sein. Diesmal plante ich doppelt Zeitzugabe ein und schlenderte nach der Verabschiedung von meiner WG gemütlich zu Fuß los, um die knapp 500 Meter zum S-Bahnhof zurückzulegen. Leider marschierte ich am Ziel vorbei und zwar ein ganzes Stück, ehe ich zwei Fußgänger traf, die mir bedeuteten, zurückzugehen. Nun wurde ich doch schneller ...

Zum Schluss rannte ich, um rechtzeitig anzukommen – und musste feststellen, dass die Abfahrzeit in der Leipzig-Move-App nicht stimmte. Tatsächlich hatte ich wieder 7 Minuten Zeitzugabe, alles klappte also völlig gechillt.

 

 

Auch die Rückfahrt verlief mit zweimal Umsteigen bemerkenswert ereignislos – nur eine kaputte Zugmaschine sorgte (zum Glück erst im dritten Zug, der mich nach Hagen bringen sollte) für einen gut halbstündigen ungeplanten Aufenthalt kurz hinter Hannover. Für mich alles easy, da mein Auto bestimmt auf mich warten würde, sofern ich es abgeschlossen hatte. Wie froh war ich, es wiederzusehen – und erst recht, zu Hause anzukommen! 

Fazit:

Das Wochenende war genial, anstrengend, unglaublich bereichernd und mega intensiv!
Gern bin ich nächstes Jahr erneut dabei, sofern ich es zeitlich organisiert bekomme.

Hier der weibliche Teil unserer neunköpfigen Standbesetzung - unsere zwei Männer waren leider nicht mehr verfügbar.

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